Bucket-List mit 40 Tipps für Ferien im Grossstadt-Dschungel

Locals nehmen Ferien von der Metropole, wir machen Ferien im Grossstadt-Dschungel. Aktuelle Tipps und Tricks für eine erlebnisreiche Woche in New York fürs 2022.

Der Preis ist heiss.
Vielleicht eins vorweg, eine USA-Reise war schon lange nicht mehr so kostspielig, wie heute. Die hohen Preise machen sich selbst dann bemerkbar,  wenn Du im Airbnb übernachtest und nicht Gourmet-Tempel dinierst. Neben dem aktuellen Preistreiber Inflation, wird auf den etikettierten Nettobetrag an der Kasse noch die Mehrwertsteuer geschlagen und falls Du gerade im Restaurant isst, wird darüberhinaus noch ein Trinkgeld von im Schnitt 20% von Dir erwartet.

Nun aber zum Gegenwert für die bezahlten Dollars, - den Sights,  Shows, Shops etc. In der inner familiären Abstimmung wurden die drei Medaillenränge wie folgt vergeben:

Gold geht ans One Vanderbilt
Das One Vanderbilt ist aktuell der neuste Aussichts-Tower Manhattans. Das Gebäude thront direkt neben der wunderschön renovierten Grand Central Station an der 42nd Street. Neu neben alt, zwei auf einen Schlag mit einem atemberaubend freien Blick über die Dächer von New York.

Ein Ticket aufs One Vanderbilt lohnt sich auf jeden Fall, die Sicht ist fantastisch und das ganze Drumherum innovativ, 100% Social Media tauglich und unterhaltend zugleich. Mehr sei hier nicht verraten. Ausser eins: Erlebnisse kreieren können sie, die Amis, das war früher so und ist es noch heute.

SUMMIT One Vanderbilt: New York’s Newest Cultural Experience | Homepage -
New York’s most dynamic view you have to see for yourself. A global cultural experience over 1,000 feet above Midtown Manhattan.

Silber geht an MJ- The Musical
Ich dachte, Musicals sind tot, Schnee von gestern, aus der Zeit gefallen. Aber wie ich mich täuschte. Zum Glück entschieden wir uns trotzdem für eine Broadway Show. Denn den Abend möchten wir auf keinen Fall missen. Unsere Wahl fiel auf das brandneue Musical über das Leben und die Musik von Michael Jackson.

Und OMG, wie wir diesen Abend feierten. Die Show im eher kleinen Neil Simon Theatre war ein absolutes Highlight. Und zwar in jeder Hinsicht, begonnen beim unglaublichen Charme der Platzanweiser über das unschlagbare Niveau aller Darsteller, der Musik, dem Schauspiel, dem Tanz, dem Drehbuch bis hin zur Stimmung im Saal. Don't miss it.

MJ the Musical - Turnin’ it up on Broadway!
Michael Jackson’s unique and unparalleled artistry has finally arrived on Broadway in a brand-new musical at the Neil Simon Theatre.

Tipp: Unbedingt beim Buchen der Tickets darauf achten, nur beim offiziellen Online Ticketbooth zu bestellen, sonst wird es noch kostspieliger.  

Bronze geht an den Spaziergang über die Brooklyn Bridge
Zu Fuss über die Brooklyn Bridge, ist zwar alles andere als ein Geheimtipp, aber wer Jetlag bedingt eh früh aufsteht und die Brücke mit Endziel Manhattan vormittags unter die Beine nimmt, dürfte die Aussicht von der fotogenen Brücke über den Hudson auf die New Yorker Skyline auf jeden Fall geniessen.

Der vierte Platz geht für die Teenies an den Times Square
Im Gegensatz zu uns Erwachsenen, die wir den Times Square als zu voll und zu touristisch empfinden, scheint der Platz für Teenager das Symbol NYCs schlechthin zu sein.

Ganz in der Nähe des Times Square steht auch der M&Ms Superstore, das Ice-Cream Museum und der wahnsinnig angesagte Donutshop Krispy Kreme. Nur der liebe Gott - oder besser gesagt gut entlöhnte Influencer - wissen warum diese Läden für Teenies ein MUST sind. Getreu dem Motto "Do what the Influencer do".

Aber der Foto-Booth im M&M Store ist dafür ganz witzig und sehr beliebt.

Ähnlich gross, aber nachvollziehbarer ist der Social Media Hipe um die Cookies der Levain Bakery. Die Kekse und Brötchen sind wirklich unvergleichlich lecker: Unvergleichlich vielleicht auch, da kaum Konkurrenz-Bäckereien existieren. Nun Schluss mit dem Zynismus: Wer wirklich gut essen will, hält sich am besten und wenig überraschend vom Times Square fern.

Und was bietet New York sonst noch so?

Eine Bucket-List

Nun zur Bucket-List, die wir selbstverständlich bei Weitem nicht abgehackt haben, da wir ja unbedingt einen Grund haben möchten, irgendwann wieder zu kommen.

  • Einmal in einer Rooftop Bar was trinken
  • Immer wieder Bagel essen. Nach den Tonnen Cream Cheese   irgendwann auf Plain Bagels umsteigen
  • Einmal durch einen Whole Foods streifen und einen Lunch aussuchen
  • Einmal einen Sonntags Gottesdienst in Harlem besuchen (Sunday Service Bethel, Abyssinian)
  • Einmal einer Stand-up Comedy lauschen (Siehe Blog newyorkcity.de)
  • Einmal Gast in einer Late Night Show sein (Siehe Blog newyorkcity.de)
  • Ein Mitbringsel in einem "I Love New York" Souvenir-Shop kaufen
  • Einmal mit einem Starbucks Pappbecher zielstrebig durch die Strassenschluchten streifen, wie dies die waschechten New Yorkerinnen zu tun pflegen
  • Einmal die Staten Island Ferry (gratis) nehmen und zurück beispielsweise vor den Hudson Yards anlegen. Mal eine andere Tour um die Freiheitsstatue und übrigens ebenfalls eine willkommene Pause für strapazierte Füsse.
  • Bei den Hudson Yards den Vessel besuchen und auf der High Line spazieren
  • Sich einmal im China Town die Nägel schön machen lassen und das geschäftige Tun der Chinesinnen beobachten; und einmal mehr hoch mit den Füssen :-)
  • Einmal wie in den alten Hollywood Streifen, einen Yellow Cab am Bürgersteig stehend heran winken und im Taxi denken, wie durchgesessen denn dieses Polster ist
  • Das nächste Mal einen Uber rufen und die gepflegten Autos und netten Fahrer geniessen. Uber ist in NYC teurer als Taxifahren, aber die Unterschiede sind grösser als die Preisdifferenz. Apropos Uber: Vom Flughafen in die Stadt rein unbedingt mit Uber und nicht auf das Yellow Cab Chaos reinfallen
  • Einmal Subway fahren und merken wie schmal die Perrons eigentlich sind
  • Einmal einen genossenschaftlichen Dachgarten, wie die Brooklyn Grange oder den Battery Park besuchen und realisieren wie grau diese Stadt ist
Brooklyn Grange
Brooklyn Grange farms rooftops, build green spaces, and promote sustainable living and local ecology through food, education, and events.
  • Den Blick durch die Häuserschluchten wandern lassen und erkennen, dass selbst Neubauten null begrünt sind. Ob das am Klima liegt? Ich weiss es nicht. Grün ist in New York höchstens das Gras - ja das Marihuana - das vor zwei Jahren legalisiert wurde. Es ist zu New Yorks typischem Parfum geworden und kreuzt des Touris Weg, wo auch immer Du gehst, von Downtown über Midtown bis Uptown.
  • Einmal durch die Elisabeth Street flanieren und nach schönen Shops und Cafés Ausschau halten.
  • Einmal den protzigen Eingang des Trump Towers an der Fifth Avenue ignorieren.
  • Einmal "Dine Outside" im Online Reservations-System Resy ankreuzen und in einem dieser Corona-Überbleibsel-Chalets auf dem Sidewalk essen
  • Einmal in einer dieser gehypten Sneaker-Shop gehen, sich festhalten bevor man das Preisetikett anschaut (unerschwinglich) und sich fragen, wieso es bloss "selling" sein soll, Schuhe eingeschweisst im Regal zu präsentieren (z.b. Flightclub)
  • Einmal Rettich und Radieschen essen; das aktuell absolute Lieblingsgemüse der New Yorker Köche fehlt auf keinem Teller.
  • Einmal im Entrée des Guggenheim Museum stehen und nach oben schauen, bis Dir schwindlig wird
  • Sich im MOMA alte (aus den 60-ern) und neue Kunst reinziehen und sich im Terrace Café einen feinen Lunch gönnen
  • Unterwegs die klassischen Sights abgrasen, vom Rockefeller, übers Chrysler, dem Flatiron, der Lady Liberty, dem Bull an der Wall Street etc.
  • Alle Quartiere durchstreifen, vom Meatpacking District, Little Italy, East Village, Soho, Chelsea, Tribeca, China Town, Browery etc.
  • Einen halben Tag in Williamsburg verbringen, Vintage Shops abgrasen und was feines Essen, z.B. im Crocodile.
  • Und vielleicht das Memorial Museum und den dazugehörigen Calatrava Bau besuchen. Für die nach dem 9/11 Geborenen interessant und für uns ein Beispiel des amerikanischen Flairs fürs Kreieren von Erlebnissen.
Calatravas symbolisierte Taube beim Memorial Museum ist eine Subway Station. Nattys Bild.


Shoppen in New York: lohnt sich nicht mehr wirklich, da teuer und der stationäre Handel wohl oder übel vor sich hin serbelt. Wir haben es trotzdem nicht ganz gelassen, aber es uns definitiv besser vorgestellt. Die Zeiten der gut ausstaffierten Flagship-Stores in Metropolen wie New York City scheinen vorbei.

Tailormade: Cool hingegen ist der Trend zur Individualisierung im Massenmarkt: Bei Converse und im Levis Shop kannst Du Deine Chucks oder Jeans persönlich gestalten und deine Kreation entsprechend in Auftrag geben. Das funktioniert natürlich auch Online.

Eat Out: Für alle, die es interessieren mag, habe ich einige wenige Lokale, die ich für ausgesprochen erinnerungswürdig halte, auf mapstr gepinnt. Aber wie das so bei Tipps ist, sind sie letztendlich Geschmacksache.

Last but not least: Das Planen und Online-Reservieren eurer Aktivitäten (Essen inklusive) ist leider im digitalen Zeitalter das New Normal. Spontanität war gestern. Aber auch einigermassen durchgeplante Ferien haben ihre Vorteile.